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E wie Einstreusystem

Roboter nehmen mittlerweile auch Landwirten einiges an Arbeit ab.

Ob Melkroboter, Fütterungsroboter, Güllesauger- sie alle erleichtern die tägliche Arbeit. Will man saubere und gesunde Tiere haben, so ist man gut beraten, wenn man ordentlich und vor allem regelmäßig einstreut.
Das kostet Zeit. Und da Zeit bekanntlich Geld ist, kommen Einstreueinrichtungen ins Spiel. Dass sich diese “teure Investition” relativ rasch rechnet denken die wenigsten.

Neben der Arbeitserleichterungen bringt die Einstreuanlage auch Ruhe in die Herde, weil die Tiere zum Streuen nicht aufgescheucht werden müssen. 

Hier ein grober Überblick über die derzeit gängigen Einstreueinrichtungen:

Schienengeführte Einstreugeräte
Sie hängen auf der Hallenkonstruktion oder an der Stalldecke und können sowohl Tiefstreuställe als auch Liegeboxen einstreuen. Der Automatisierungsgrad geht hier vom handgezogenen Streuwagen bis zum vollautomatischen Einstreuroboter. 

Bei Stallneubauten lässt sich ein Einstreugerät relativ leicht einplanen. Soll ein schienengeführtes System in einem bestehenden Stall nachgerüstet werden, spielt die Statik des Gebäudes eine wichtige Rolle. Die Dachkonstruktion muss das gesamte Gerätegewicht und den Strohballen tragen. Also bitte vorher die Statik überprüfen lassen!
Fest eingebaute Einstreusysteme
Das Einstreumaterial wird dabei mit einem System aus PVC-Rohren im Stall verteilt.

Einstreu aus Rohren: Vom Aufbau her sind die fest eingebauten Einstreuanlagen ähnlich den Rohrfütterungen in Schweineställen. Über dem Liegebereich werden Kunststoffrohre eingebaut, in denen sich Förderketten oder Schnecken befinden. Das Einstreumaterial ist meist Stroh. Dieses wird in den Rohren transportieren und rieselt dann aus Löchern heraus. Beim “Strohmatic” System der Fa. Schauer wird über eine Strecke von bis zu 200 m aus bis zu 90 Löchern gleichzeitig gestreut, wobei die Austragungsmenge an jeder Öffnung gleich ist.

Diese Systeme werden über einen zentralen Dosiercontainer mit Stroh beschickt. Im Dosiercontainer ist ein Ballenauflöser eingebaut, der Quader- und Rundballen verarbeiten kann. Eine Strohmühle mit Gebläse befördert das Stroh dann durch Rohre in den Stall.
Fütterungssysteme
Auf Betrieben, die bereits einen Futtermischwagen oder Fütterungsroboter einsetzen, lässt sich dieser auch zum Einstreuen nutzen. Die klassische Lösung ist der Futtermischwagen, der mit einem Gebläse ausgerüstet ist oder die “Verteilschaufel” am Hoftrac.
 
Auch lassen sich automatische Fütterungssysteme oft zum Einstreuen nutzen. Der Vorteil: So steigt die Auslastung dieser Technik. In Betracht dafür kommen beispielsweise schienengeführte Mischbehälter.
Weiters bieten obengeführte Futterbänder die Möglichkeit des automatischen Einstreuens. Bei diesem System läuft ein waagerechtes Förderband über dem Einstreubereich. Mit einem beweglichen „Pflug“ wird das Einstreumaterial im Liegebereich abgeworfen. Mit der Fütterungstechnik ist zwar kein Breitverteilen möglich, dafür kann aber das Einstreuen vollautomatisch mehrmals am Tag erfolgen.
Strohbühne
Altbewährt und nach wie vor praktisch und betriebssicher sind die Strohbühnen über den Liegebereichen. Der große Vorteil von Strohbühnen liegt in der Mehrfachnutzung. 

Stohlager, Aussichtsplattform mit Kontrollgang und gezielter Strohabwurf, da wo es gerade gebraucht wird, machen die Stohbühne zu einem Multitalent. Der einzige Beigeschmack ist die Einschränkung der Luft- und Lichtsituation im Stall. In Kombination mit einem ohnedies sinnvollen Lüftungs/Kühlsystem wie Frischlufttubes machen die Strohbühne wieder attraktiv.   
Zeit ist Geld
Es gibt eine Vielzahl an Untersuchungen, Forschungen und Praxistests wie oft und wie viel der ideale Liegebereich eingestreut werden soll. Ein ordnungsgemäß eingestreuter Liegebereich bringt saubere und vor allem gesunde Tiere und trägt nicht unwesentlich zur Eutergesundheit bei. 

Auch was den Strohverbrauch betrifft, ist es besser öfter, regelmäßig und dafür weniger einzustreuen, als immer erst dann, wenn alles zu spät ist. Das allerdings bedeutet einen entsprechenden Arbeitsaufwand.
Je nach Stallsystem und Betriebsgröße kommen hier im Laufe der Jahre einige Stunden zusammen. 
Hier eine einfache Kopfrechnung:
Dies ist zwar keine hochwissenschaftliche Rechnung, aber vielleicht hilft Ihnen dieser grobe Ansatz, ihre Arbeitszeit einmal mit einem Stundenlohn anzusetzen, bei Ihren Investitionsentscheidungen.

Ihre Tiere werden sich zudem mit mehr Milch und größern Tageszunahmen bei Ihnen bedanken! 
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