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H wie Haltbar

Die Haltbarkeit von Lebensmitteln ist gerade bei sommerlichen Temperaturen ein Thema. 
Wie schaut es mit dem Stall aus? 
Wie haltbar ist der heute noch funkelnde neue Stall? 
Wie lange ist er “genießbar” oder ist hier quasi über Nacht ein schlechter Beigeschmack da? 

In unser heutigen Konsumgesellschaft hat so gut wie alles ein Ablaufdatum. Bei den guten alten Traktoren konnte noch selbst etwas repariert werden. Wenn heute in der Kabine ein Kontrolllicht aufleuchtet, ist meist der Einsatz eines Spezialtechnikers notwendig, um alles wieder zum Laufen zu bringen. Nicht selten werden bei Kleinigkeiten ganze Steuerelemente oder Ähnliches einfach ausgetauscht, statt repariert. 
Wie funktioniert das jetzt bei einem Stall, der ein Generationenprojekt ist? 

Kaufhäuser, Möbelhäuser und Lebensmittelgeschäfte werden so gebaut, dass sie nach wenigen Jahren “abgeschrieben”, also abbezahlt sind. Die Erträge, die mit diesem Geschäft erzielt werden, sind um ein Vielfaches höher als die Baukosten des Gebäudes waren. Hier kann der Vorstandsvorsitzende der Handelskette leicht über den Abbruch oder die Auflassung dieses Gebäudes, das irgendwo in einem Gewerbepark steht, entscheiden. 

In der Landwirtschaft in unseren Breiten, schaut das ganz anders aus. Schön wäre es, wenn der Landwirt mit seinem Stallgebäude den gleichen Ertrag erzielen würde wie eben ein Geschäft der Lebensmittelkette. Das tut er aber nicht. Ist das nun gut oder schlecht? - Eine reine Frage der Betrachtung! 

Überlegungen und große Entscheidungen werden für Generationen getroffen. 
Landwirtschaft und Bauernhöfe sind ein Teil unserer Kulturlandschaft. Ställe gehören hier nun eben auch dazu. Sie werden vom Konsumenten wahrgenommen und spiegelt das wider, was damit produziert wird. Das heißt ein Stall, der schon vom Weitem wie eine Billigbaracke aussieht, zeigt auch das, was drinnen produziert wird- eben Lebensmittel auf billigstem Niveau. Ist ein Billigstall, der nach 15 Jahren zwar abbezahlt aber auch abbruchreif ist, die richtige Lösung für einen Jahrhunderte alten Erbhof? Allein die Fragestellung hilft sehr oft bei der Entscheidungsfindung.
Wie macht man jetzt den Stallbau auch für die Zukunft “haltbar”?

Planung
Ziele der Stallplanung ist es funktionssichere, kostengünstige, arbeitswirtschaftliche, entwicklungsfähigen und tiergerechten Lösungen zu finden. (Schon die Aufzählung all dieser Anforderungen beeindruckt!) Diese Faktoren stehen oft im Konflikt zueinander. Gerade deshalb ist hier so wichtig, sorgfältig abzuwägen, um zum optimalen Stall zu kommen. Diese individuelle Abwägung für die Standortbedingungen sind die Gründe, warum es keine Stallbaulösungen von der Stange gibt.

Platz kostet Geld , bringt aber Tierkomfort
Ein wichtiger Kostenfaktor im Stallbau ist der Platzbedarf bzw. das Platzangebot für die Tiere. Darin spiegelt sich oberflächlich gesehen ein Zielkonflikt zwischen Baukosten, Immissionsschutz sowie Tierschutz wieder. Mit Hausverstand betrachtet bringt aber ein “größeres” Platzangebot aber bessere Leistungen. 

Der erste Bauabschnitt ist spannend, das spätere Wachsen günstig
Vorausdenken in betriebliches Wachstum kann eine Baumaßnahme zunächst verteuern. Durch die Realisierung von vorausgeplanten Wachstumsschritten können sich die Baukosten der Gesamtmaßnahme jedoch erheblich reduzieren!
Ställe sind Generationenprojekte, Anforderungen ändern sich, Werte bleiben bestehen
Nicht selten werden heute Ställe Baujahr 1914 oder alte Vierkanthöfe umgeplant und wieder als moderner Stall weitergenutzt. Diese Ställe sind mehr als steuerlich abgeschrieben und auch schon längst abbezahlt. Die Weiternutzung ist möglich, weil das Fundament und die Bausubstanz passen. Aufstallung, Stalleinrichtung und Entmistung vergehen. Die Substanz bleibt bestehen.

Auf der richtigen Seite sparen
Beim Fundament oder der Tragkonstruktion des Stalles zu sparen, kann zwar beim Bauen etwas bringen. Doch leider schnappt hier die Kostenfalle meist schneller als erwartet zu. Wie schnell sind 15 Jahre vorbei! Der Stall ist gefühlt noch neu. Und auf einmal ist das Dach, das “gerade noch so billig war” auf einmal schon wieder zu sanieren. 
Sich zu überlegen, was wie lange halten soll wird sich auszahlen!  

Nicht alles muss vergoldet werden. Die Teile die die Basis des Gebäudes darstellen, wie Fundamente, tragende Wände und Dächer sollten länger halten und “für die Ewigkeit gebaut” werden. Technische Einrichtungen verändern und verbessern sich laufend. Hier macht es Sinn einen Austausch schon früher planmäßig vorzusehen.

Was wie lange halten soll sieht man hier:
Investitionen Lebenszyklus Stallbau
Fazit
Die Zeiten haben sich immer schon geändert, auch in der Landwirtschaft. Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde und kaum ein anderer Begriff wird in der Werbung so oft verwendet. Das “Generationen Denken” in der Landwirtschaft, vor allem in unserem Land, ist nicht neu.  

Moderner Stallbau mit neuer Technik kombiniert und mit altbewährten Werten ist eine der größten Chancen für unsere Landwirte - mehr denn je in dieser so schnelllebig gewordenen Zeit. 

Ein gut geplanter Stall, bei dem auf der richtigen Seite gespart wurde, wird zu IHREM ERFOLG beitragen. 

Schauen Sie bei Ihrem Stall also auch auf das, was in den nächsten 25 Jahren noch 
“haltbar” sein soll.  
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